Impakt-Brekzien in der Azuara-Struktur

Aus unserer Sammlung von Impaktgesteinen

Abb. 1. Polymikte Basalbrekzie (polierter Anschliff) aus der Azuara-Impaktstruktur (Aufschluß südlich Fuendetodos). Teilweise geschmolzene und/oder dekarbonatisierte Kalksteinfragmente in dichter, extrem harter Matrix mit Fließstrukturen. In einer „Geist“-Komponente (Pfeil) haben nur wenige, gut zugerundete Partikel überlebt. Die Basalbrekzie wird wegen ihrer stratigraphischen Position, ihrer Schmelzanteile (karbonatische und silikatische Schmelze) und ihrer geschockten Minerale als Äquivalent zu Suevit-Impaktiten gesehen, die von vielen anderen Impaktstrukturen bekannt sind (siehe auch Ernstson & Fiebag 1992 und die Suevit-Seite).

Abb. 2. Eine andere Varietät der Basalbrekzie; Aufschluß bei Cucalón. Polierter Anschliff, Maßstab = 1 cm.

Abb. 3. Azuara-Impaktstruktur: Polymikte Basalbrekzie mit paläozoischen und mesozoischen Komponenten (Fundort: bei Herrera de los Navarros). Die weißgefärbten Bereiche der Matrix könnten Relikte von Karbonatschmelze und/oder dissoziertem Kalk sein. Die Mischung von sehr scharfkantigen mesozoischen und paläozoischen Komponenten beweist eine unmittelbare Einbettung in die Matrix nach der Zertrümmerung – ein starkes Kriterium für eine Impaktbrekziierung.

Abb. 4. Azuara-Impaktstruktur: Polymikte Basalbrekzie mit Fließgefüge und eingeregelten Komponenten, die eine merkliche Gradierung aufweisen. Fundort: Monforte de Moyuela.

Abb. 5. Azuara-Impaktstruktur. Stark geschockte polymikte Brekzie mit Fließstrukturen und plastisch deformierten Komponenten. Fundort bei Santa Cruz de Nogueras.

Abb. 6. Monomikte Brekzie in Kalksteinen des Muschelkalk. Man beachte die ausgeprägte Mörteltextur und das gute „Fitting“ der meisten Komponenten. Aufschluß bei Monforte de Moyuela. Durchmesser der Münze 23 mm.

Abb. 7. Azuara-Impaktstruktur: Polymikte Brekzie mit einer völlig zerfetzten Komponente. Man beachte das Fließgefüge, das gute „Fitting“ der Bruchstücke und die aufgereihten Fragmente mit kontinuierlich abnehmender Größe (Pfeil). Bei Santa Cruz de Nogueras.

Abb.8. Azuara-Impaktstruktur. Geschockte polymikte Brekzie mit vorherrschend paläozoischen Sandstein-Komponenten (nahe Santa Cruz de Nogueras). Man beachte die messerscharf geschnittenen Komponenten und das teilweise perfekt erhaltene „Fitting“. Das läßt darauf schließen, daß die Bruchstücke unmittelbar nach der Brekziierung in der Matrix eingebettet und fixiert („eingefroren“) wurden.

Abb. 9. Azuara-Impaktstruktur: Geschockte polymikte Brekzie (nahe Santa Cruz de Nogueras). Die weiße Rinde an den Kalkstein-Komponenten (Pfeile) ist sehr wahrscheinlich durch Dissoziation bei hohen Temperaturen entstanden. Ähnliche Reaktionsrinden kann man an Kalkstein-Komponenten im Suevit des Ries-Kraters beobachten.

Abb. 10. Azuara-Impaktstruktur. Polymikte karbonatische Impaktbrekzie mit mindestens drei Brekziengenerationen (Brekzie-in-Brekzie-in-Brekzie). Polierter Anschliff; Handstück von einem isolierten großen Block nahe Monforte de Moyuela.

Abb. 11. Azuara-Impaktstruktur: Geschockte polymikte Brekzie. Die Komponenten sind vollständig zersetzt und fügen sich in das ausgeprägte Fließgefüge der Matrix ein. Fundort: Santa Cruz de Nogueras.

Abb. 12. Azuara-Impaktstruktur: Geschockte polymikte Brekzie mit Fließgefüge und eigenartig zersetzter Komponente. Aufschluß nahe Santa Cruz de Nogueras.

Abb. 13. Azuara-Struktur: Polymikte Impaktbrekzien mit unterschiedlichem Matrixmaterial in scharfem Kontakt (oben: bei Santa Cruz de Nogueras; unten: bei Herrera de los Navarros). Bei flüchtiger Betrachtung mag man die Brekzie mit Caliche oder anderen Bodenbildungen verwechseln. Die scharfkantigen Komponenten mit Schockeffekten belegen jedoch eine Entstehung beim Impakt.

Abb. 14. Azuara-Struktur bei Muniesa: spektakuläre Brekzie mit Fließgefüge und plastisch deformierten Kalkstein-Klasten, die sich an das Fließgefüge angepasst haben. Probe: P. Bockstaller.

Abb. 15. Azuara-Impaktstruktur. Aus der Ablagerung der suevitische Basalbrekzie in der Nähe von Cucalón.

Abb. 16. Azuara-Struktur nahe Herrera de las Navarros: monomikte Brekzie mit Kalkstein-Komponenten, die beginnende Dekarbonatisierung zeigen.

Abb. 17. Azuara-Struktur nahe Herrera de los Navarros: dolomitische monomikte Brekzienkomponenten und intrudierte rötliche Karbonat-Matrix. Das ausgesprochene „Fitting“ vieler Komponenten vermittelt einen Prozess der Brekzienbildung und Brekzienverfestigung unter hohem Druck.

Abb. 18. Azuara-Struktur nahe Herrera de los Navarros: Monomikte Muschelkalk-Brekzie mit intensiver Vergriesung und teilweiser Mörteltextur.