monomikte Bewegungsbrekzie

Der Begriff der „monomikten Bewegungsbrekzie“ wurde von Reiff (1978) geprägt, als er über monomikte Brekzienkomplexe in den Impaktstrukturen von Steinheimer Becken, Nördlinge Ries, Sierra Madera, Flynn Creek, Dacaturville und Wells Creek schrieb.

Verwandte Gefüge sind Vergriesung und Mörteltextur (Hüttner 1969). In allen Fällen beobachtet man eine drastische Brekziierung ganzer Gesteinskomplexe teilweise bis in den Korngrößenbereich von Sand und Schluff, wobei häufig ein gut erhaltenes „Fitting“ der Komponenten bestehen bleibt. Diese eigenartige Brekziierung erfordert eine intensive Durchbewegung unter sehr hohem Umschließungsdruck. In den oben angesprochenen Impaktstrukturen treten diese monomikten Bewegungsbrekzien in allochthonen Megablöcken, am Kraterboden, in inneren Ringen und im Zentralberg auf. Reiff (1978) weist darauf hin, daß das typische Gefüge monomikter Bewegungsbrekzien auch in Bekzien riesiger Bergstürze beobachtet wird (z.B. im 1500 m Flimser Bergsturz in der Schweiz) und in seltenen Fällen wohl auch entlang tektonischer Störungszonen auftreten kann. In Regionen, in denen solche tektonischen Verwerfungszonen fehlen oder auch das Relief für deratige Bergstürze nicht existiert, sind nach Reiff monomikte Bewegungsbrekzien ein zwingendes Kriterium für Impaktereignisse.

Im Impaktbecken von Rubielos de la Cérida werden monomikte Bewegungsbrekzien sehr häufig beobachtet. In vielen Fällen findet man Steinbrüche in diesen Gesteinen angesiedelt, weil das derart zertrümmerte Material die Gewinnung stark erleichtert.

 

Monomikte Bewegungsbrekzien bei Olalla

Abb. 1. Monomikte Bewegungsbrekzie (Mylonit: W.Monninger, 1973; Foto: Monninger), Paläozoikum bei Olalla.

Abb. 2. Ausgedehnte monomikte Bewegungsbrekzie; Muschelkalk-Kalksteine bei Olalla.

Abb. 3. Monomikte Bewegungsbrekzie bei Olalla: Vergriester Muschelkalk-Kalkstein mit einer auffälligen Schlifffläche.

Abb. 4. Monomikte Bewegungsbrekzie bei Olalla: Mörteltextur in Muschelkalk-Kalksteinen.

 

Monomikte Bewegungsbrekzie in der Zentralbergkette zwischen Bueña and Caminreal.

 

Abb. 5. Monomikte Bewegungsbrekzie in einem Kalksteinbruch vor Bueña. Das hochporöse weiße karbonatische Material geringer Dichte ist wahrscheinlich das Resultat einer Dekarbonatisiserung mit nachfolgender Rekombination, oder es stellt Relikte einer karbonatischen Schmelze dar, die durch Schock- oder Reibungshitze gebildet wurde.

 

Monomikte Bewegungsbrekzie in der südlichen Zentralbergkette nahe Concud.

 

Abb. 6. Monomikte Bewegungsbrekzie mit Vergriesung und Mörteltextur.

 

Monomikte Bewegungsbreccie in der südöstlichen Randzone. Kalksteinbruch bei Corbalán.

Abb. 7. Großer Kalksteinbruch bei Corbalán: Die monomikte Bewegungsbrekzie erstreckt sich über hunderte von Metern.

 

Abb. 8. Freigesprengte Wand des Kalksteinbruchs. Die ursprüngliche, gut ausgebildete Bankung der jurassischen Kalksteine kann nur noch erahnt werden. Das weiße Material ist wahrscheinlich das Resultat einer Dekarbonatisierung mit nachfolgender Rekombination, oder es stellt Relikte einer karbonatischen Schmelze dar, die durch Schock- oder Reibungshitze gebildet wurde. 

Abb. 9. Die vollständig aufgelöste Bankung der Kalksteine.

 

Monomikte Bewegungsbreccie in dem großen Steinbruch bei Villafranca del Campo im westlichen Impaktbecken.

Abb. 10. Monomikte Bewegungsbrekzie in dem großen Kalksteinbruch bei Villafranca del Campo mit Vergriesung und Mörteltextur. Die hellen Flächen, die das Gestein kreuz und quer durchsetzen, sind Schliffflächen mit Harnischen und Politur. Diese eindrucksvolle Wand ist vor einigen Jahren dem Abbau zum Opfer gefallen. Trotzdem ist ein Besuch dieses Steinbruchs immer noch zu empfehlen.