Chiemgau-Impakt

In der Bronzezeit/Keltenzeit, vor wenigen tausend Jahren, durchschlug ein großer kosmischer Körper die Erdatmosphäre und löste im südostbayerischen Raum eine Naturkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes aus. Eine Forschergruppe (Chiemgau Impact Research Team, CIRT) aus Geowissenschaftlern, Astronomen, Impaktforschern, Archäologen und Geschichtsforschern ist diesem Ereignis mit ganz neuen und aufregenden Erkenntnissen auf der Spur. Zwei eigene Webseiten zu diesem Komplex in englischer und deutscher Sprache werden vom CIRT betrieben und können hier angeklickt werden:

Chiemgau Impakt 

Chiemgau impact

Luftbild Tüttensee-Krater bei Grabenstätt Chiemgau-Impakt Bayern

Der Tüttensee-Meteoritenkrater bei Grabenstätt am Chiemsee – Kraterstreufeld des Chiemgau-Impaktes.

Dort finden sich in sehr ausführlicher Darstellung die Forschunsgergebnisse und eine Zusammenstellung aller Publikationen, die bisher zu diesem Komplex vorliegen. Und auch die Konflikte und Auseinandersetzungen, die bei einem solch spektakulären Forschungsobjekt mit neuen Ideen und Forschungsansätzen unvermeidlich sind, werden auf der Webseite nicht ausgespart.

Dabei wird deutlich, dass die Widerstände gegen den Chiemgau-Impakt im wesentlichen aus drei Gruppen gespeist werden, und in vielen Dingen werden wir auch rasch an die großen Konflikte auf der ganzen Welt bei der früheren Entdeckung von Impaktkratern erinnert, wie z.B. bei Vredefort, Sudbury, bei den großen spanischen Impaktstrukturen von Azuara und Rubielos de la Cérida, aber natürlich vor allem auch beim nahegelegenen Nördlinger Ries.

Die eine Gruppe ist die Gruppe der lokalen und regionalen Geologen, und es kann rasch das wohlbekannte Schema der Ablehnung ausgemacht werden. Viele der lokalen und regionalen Geologen haben lange Zeit ihrer geologischen „Karriere“ vor Ort verbracht und gelten in der Bevölkerung in manchen Fällen als fachliche Instanz. Sie werden nun mit einer neuen wissenschaftlichen Hypothese konfrontiert, in diesem Fall mit den geologischen Auswirkungen eines Impaktes, den sie im Gelände nicht gesehen haben. Daraus wird ihnen von den Impaktforschern keinerlei Vorwurf gemacht; denn in der Geologie gilt nach wie vor der wichtige Satz: Was ich nicht kenne, sehe ich nicht. Der Vorwurf entsteht erst dann, wenn sich diese lokalen und regionalen Geologen einer sachlichen Diskussion der neuen Hypothesen, Befunde und Erkenntnisse verweigern und die Ablehnung allein der Ablehnung wegen pflegen. Ähnliches betrifft auch Beamte der für die regionale Geologie zuständigen Ämter (hier im konkreten Fall des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, LfU), die „Kraft ihres Amtes“ meinen, das „Richtige“ und „Falsche“ in der Wissenschaft beurteilen zu können.

Die zweite Gruppe betrifft eine kleine Gruppe von Impaktwissenschaftler, von denen man erwarten sollte, dass sie freudig auf eine solche neue Entdeckung, zumal sozusagen vor ihrer Haustür, reagieren und mit ihrem Sachverstand in eine gescheite Diskussion eintreten. Das ist beim Chiemgau-Impakt vollkommen ausgeblieben. Auch hier existiert die Ablehnung ohne jegliches Material, auf das sich die Ablehnung stützen könnte, ohne jegliche Korrespondenz mit den Entdeckern und den bearbeitenden Forschern und ohne je eigene Resultate zum konkreten Fall vorgelegt zu haben. Die Gründe sind unschwer auszumachen (und haben Parallelen auch sonst in der Impaktforschung), wozu der Leser aber auf die zitierte Webseite verwiesen wird.

Die dritte Gruppe besteht aus Personen, die selbst der Impaktforschung und teilweise der Forschung überhaupt völlig fernstehen. Sie artikulieren ihre Ablehnung in Internet-Blogs und auf Wikipedia-Seiten in teilweise abstrusen Konstruktionen und Verfälschungen bis hin zu persönlichen Angriffen. Zu dem Personenkreis gehören z.B. ein Meeresgeologe, ein Papierfabrikant, ein Archäologe, ein Astronom mit Erfahrungen an Sternwarte und im Rechenzentrum, ein Meteoritenhändler, und in einem Fall konnte hinter der Anonymität eines Wikipedia-Autors ein Buchillustrator ausgemacht werden. Und alle diese selbsternannten „Experten“ äußern sich und beurteilen Forschungen und Forschungsergebnisse zu einem Wissenschaftsfeld mit den Disziplinen Geologie, Geophysik, Impaktforschung, Mineraloge, Petrologie und Geochemie, von dem sie ganz offensichtlich nicht die geringste Ahnung besitzen.

Am fragwürdigsten artikuliert sich dieses fachfremde Einmischen bei Wikipedia, sonst in der Regel eine durchaus seriöse Instanz. Hier, beim Chiemgau-Impakt, artet Wikipedia zu einem Schlachtfeld aus, das von den Gegnern der Impakt-Hypothese für ihre eigenen Zwecke missbraucht wird. Das wirkt dem Sinn einer Enzyklopädie  entgegen und konterkariert vor allem die öffentliche Darstellung verlässlicher Wissenschaft und Forschungsergebnisse. Der Leser möge dazu die Diskussionsseite zum „Chiemgau-Impakt“ anklicken und eingehender studieren:  http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Chiemgau-Einschlag

Ein Lichtblick in dieser unsäglichen Wikipedia-Diskussion ist seit kurzem die Konkurrenz-Enzyklopädie PlusPedia mit einer Strukturierung, die einem Vandalismus und Editwar dadurch aus dem Wege geht, dass zum Thema Chiemgau-Einschlag ein Pro-Artikel von einem Gegenartikel getrennt wird. Dass das von ernsthaft interessierten Besuchern honoriert wird, zeigen die bisherigen Aufrufzahlen von 3.814 für die Pro-Seite und 586 für den Gegenartikel (Stand 20.4. 2012).

Auf der Seite Ernstson Claudin Impaktstrukturen bemühen wir uns, wie es die Autoren von www.chiemgau-impakt.de tun, diesem immer stärker zu beobachtenden negativen Trend in der Wissenschaftspublizistik der Medien bei zunehmender Verzerrung der Forschungswirklichkeit entgegenzuwirken.

 

MUSEUM

Seit Oktober 2009 gibt es ein kleines Museum zum Chiemgau-Impakt. Die permanente Ausstellung befindet sich in Grabenstätt, im Außengebäude des Rathauses in der Schlossökonomie. Mehr Informationen und ein Link zu einem virtuellen Besuch HIER.