Ries-Impaktstruktur (Deutschland); Azuara und Rubielos de la Cérida-Impaktstrukturen (Spanien)

 

B (Detailansicht)

Eigentümliche Gesteinslagerung in autochthonen Malm-Kalksteinen am östlichen Kraterrand der Ries-Impaktstruktur (Steinbruch Wemding; früher: Schneider). Die Fotos zeigen den Steinbruch im Juli 2001.

Interpretation: Der merkwürdige, abrupte Wechsel von der Horizontalschichtung zu den steilaufgerichteten und extrem deformierten Kalksteinbänken ist die Folge eines gewaltigen horizontalen Schubs bei gleichzeitiger enormer Auflast. Dieser Prozeß ist im Zuge der Exkavation durch die Überschiebung der mächtigen Auswurfmassen zu verstehen.

Ähnlich eigentümliche Deformationen können an den Kraterrändern der Azuara und Rubielos de la Cérida-Impaktstrukturen in Spanien beobachtet werden.

 

C
Aguilón; Jura-Kalksteine (Azuara-Struktur). Die durchgehende Bankung an der Basis spricht gegen eine Verwerfung.

 

D

bei Santa Eulalia; aufgelassener Steinbruch in Muschelkalk-Kalksteinen (Rubielos de la Cérida-Struktur). Bemerkenswert der in dem extrem brekziierten Material schwimmende unversehrte Block geschichteter Kalksteine!

Eine tektonische Deutung der Gesteinslagerung bereitet in allen drei Fällen erhebliche Schwierigkeiten!