Der 15 Mill. Jahre alte Ries-Krater mit einem Durchmesser von 26 km gehört zu den wenigen großen irdischen Impaktstrukturen, die eine gut erhaltene Decke aus Auswurfmassen besitzen. Der Name der „Bunte Breccie“ genannten Ejekta leitet sich aus dem lebhaften Farbspektrum von intensiv miteinander vermengten Breccienkomponenten aus grünen, dunkelgrauen, violetten, roten und gelblichen Tonen, weißen Kalksteinen, Sandsteinen unterschiedlichster Farbe, Gesteinen des kristallinen Grundgebirges und sogar organischem Material (Holzkohle; vermutlich aus lokalem Material bei der Landung untergemischt). Die Bunte Breccie spiegelt
den Hauptanteil des aus dem Krater ausgeräumten Material wider und stellt mehr als 90 % der Ejekta außerhalb der Kraterrandes dar. |
Bild A zeigt das typische Aussehen der Bunten Breccie im Steinbruch Gundelsheim, der etwa 20 km vom Kraterzentrum entfernt liegt. In diesem Steinbruch wird die Bunte Breccie als Abraum nach und nach beseitigt, um Malmkalkblöcke abbauen zu können. Dabei werden eindrucksvolle Schlifflächen freigelegt (Bild B), die bei der ballistischen Landung der Bunte Breccie-Ejekta den kompetenten Malm-Kalksteinen aufgeprägt wurden. Ähnliche Schliffe findet man um den ganzen Krater herum, und eine statistische Auswertung ihrer Streichrichtungen zeigt, daß sie radial vom Kraterzentrum nach außen weisen. (Mehr zur Rolle des ballistischen Auswurfs steht bei Hörz, F.(1982) Ejecta of the Ries Crater, Germany. – Geol. Soc. Am. Special Paper 190, 39-55.) |