Die Impaktstruktur Steinheimer Becken – Morphologie und Geologie
Das Steinheimer Becken ist sehr wahrscheinlich eine Zwillingsstruktur des etwa 15 Mill. Jahre alten Nördlinger Rieses. Es ist eine typische komplexe Impaktstruktur mit einem ausgeprägten Zentralberg (Durchmesser etwa 1000 m), wie es ein topographisches Profil (weiter unten), eine Reliefkarte und die geologische Karte (siehe die nachfolgenden Bilder) zeigen. Gewöhnlich wird ein Durchmesser von 3,7 km für die Struktur genannt, aber es gibt nicht zu ignorierende Hinweise, dass sie weitaus größer ist (Abb. 2; Abb. 3; siehe auch Gravimetrie).
Abb. 1. Meteoritenkrater Steinheimer Becken. Quelle: Google Earth. Typisches Beispiel einer komplexen Impaktstruktur mit einem Zentralberg, der sich in der Endphase der Kraterentwicklung im sogenannten Modifikationsstadium gebildet hat.
Abb. 2. Reliefkarte des Steinheimer Beckens. Maßstabsbalken 3 km. (Quelle: TOP 25 Baden-Württemberg). Auch im Entwässerungssystem deutet sich an, dass die eigentliche Impaktstruktur mit etwa 7 km Durchmesser deutlich größer ist als das zentrale Becken mit ca. 3,7 km Durchmesser, der in Arbeiten über das Steinheimer Beckens immer noch als dessen Größe zitiert wird.
Abb. 3. Diametrale Höhenprofile durch das Steinheimer Becken. Quelle: TOP 25 Baden-Württemberg
Abb. 4. Schnitt durch das Steinheimer Becken nach einer morphologischen Analyse (Ernstson 1984). Der rote Balken bezeichnet die in der Literatur bis heute als Kraterdurchmesser angegebene Größe, was ganz offensichtlich nicht der Realität entspricht. Eine ausführlichere Diskussion dazu HIER!
Abb. 4. Geologische Karte des Steinheimer Beckens. Anklicken zum Vergrößern!
Der sedimentäre Untergrund bestand beim Impakt aus jurassischen Kalk-, Mergel-, Sand- und Tonsteinen. Aus diesen Gesteinen bestehen die Megabrekzie des Zentralberges und eine polymikte Brekzie innerhalb des Beckens.