Das Innere der Gerölle

Das Innere der geschockten Quarzitgerölle

Anschliffe

Zersägte Quarzit-Gerölle mit Schnitten durch die Mittelpunkte von Miniaturkratern. Man beachte die divergierenden Aufschlagbrüche, ferner die weißen Halos unmittelbar unter den Kratern als Ausdruck von Mikrobrüchen und plastischer Verformung.

Dünnschliffe

Spallation kann auch mikroskopisch klein beobachtet werden. In der Dünnschliffaufnahme (Pfeillänge 2.2 mm) hat sich ein linsenförmiges Stück vollständig (in 2D) von einem Quarzitkorn des Konglomerats abgetrennt. Die Aufnahme vermittelt reinen Zug ohne jeden Kontakt zu den benachbarten Körnern (in 2D). Eisenhydroxyd läßt die Matrix opak erscheinen.

Schnitte durch millimeter-große Krater in Buntsandstein-Quarzitgeröllen, gezeichnet nach Dünnschliff-Aufnahmen. Man beachte die zentralen Erhebungen und die deutlich offenen Spalten unter den Kraterböden. Beides belegt Zugspannungen (Spallation) und schließt Drucklösung durch Auflast und Tektonik aus, zumal auch unter den Kratern Material weder gelöst und fortgeführt noch ausgeschieden ist. Drucklösung bedeutet eine Zunahme der Kompaktion und eine Porositäts-Abnahme. Offenbar wird hier aber gerade das Gegenteil beobachtet.

Sehr ähnliche Bruchstrukturen unter einem Krater in einem Quarzitgeröll und unter einem Krater, der bei Spallationsexperimenten mit einem Impakt in eine Gabbro-Probe erzeugt wurde.

Oben: Dünnschliff-Aufnahme (ungekreuzte Nicols) von einem Halo unterhalb eines Kraters in einem Buntsandstein-Quarzitgeröll. Der Halo stammt von intensiver intergranularer Mikrozerbrechung und von intragranularen planaren Deformationsstrukturen. In den umrandeten Bereichen treten starke Konzentrationen der planaren Deformationsstrukturen (PDF) in Quarzkörnern auf. Unten: Dünnschliffaufnahme (xx Nicols; Breite der Aufnahme 800 µm) aus einem der umrandeten Bereiche. Man erkennt dekorierte intragranulare PDF mit jeweils unterschiedlicher Orientierung in den Quarzkörnern und dekorierte intergranulare Mikrobrüche (SSW – NNE), die die Korngrenzen überschreiten.

Dünnschliff-Aufnahme (aus der Diplomarbeit von Inka Siegert, 1997) sub-paralleler dekorierter Mikro-Brüche in einem Buntsandstein-Quarzitgeröll. Die sekundären Süßwasser-Fluideinschlüsse belegen nach einer thermomikrometrischen Analyse hydrothermale Einfangbedingungen mit Trappingtemperaturen von etwa 200°C bei Drücken zwischen 0.11 und 0.26 GPa. Ganz ähnliche Temperatur-Konstellationen sind aus der Siljan-Ring-Impaktstruktur bekannt (Komor et al. 1988; siehe dazu I. Siegert 1997).