Disloziierte (allochthone) Megablöcke (ortsfremde Gesteinsschollen) sind in Impaktstrukturen etwas Charakteristisches, und man versteht ihr Auftreten in Beziehung zu den verschiedenen Stadien des Kraterbildungsprozesses (Exkavation, Auswurf sowie Modifikation des transienten Kraters, siehe Melosh [1989]). Sorgfältige Kartierung in der Azuara-Struktur (Bärle, 1988; Fiebag, 1988; Gwosdek, 1988; König, 1988; Linneweber, 1988; Waasmaier, 1988; Hunoltstein-Bunjevac, 1989; Müller, 1989; Katschorek, 1990; Mayer, 1991) hat eine große Anzahl disloziierter Megablöcke erbracht. Schwerkraft-Gleitung kann in den meisten Fällen als Erklärung ausgeschlossen werden, und die wurzellose Lagerung vieler Megablöcke konnte mit geophysikalischen Messungen nachgewiesen werden (Bärle, 1988, König, 1988). Eine Lagekarte für sämtliche allochthone Megablöcke zeigt Abb. 5. UTM-Koordinaten typischer Vorkommen sind 6 67 350, 45 47 790¸ 6 70 140, 45 47 790; 6 70 390, 45 47 520; 6 77 660, 45 45 700; 6 88 850, 45 60 000, 6 69 760, 45 45 470.
Abb. 1. Lagekarte für disloziierte Megablöcke (7) in der Azuara-Struktur. Verändert nach Ernstson et al. (2002)-
Abb. 2. Allochthoner paläozoischer Megablock (dunkles Gestein) von 150 m Ausdehnung, der kreidezeitliche Utrillas-Schichten (hell) überlagert und sie teilweise ausgekoffert hat. Das Paläozoikum ist vollkommen isoliert und von einem mesozoischen Gürtel von mehr als 4 km Breite umgeben. Azuara-Impaktstruktur, südöstlich von Monforte de Moyuela.
Abb. 3. Allochthoner Megablock (in Abb. 4 markiert), eingezwängt in Malm-Kalksteine. Azuara-Impakstruktur; Baranco de Muniesa. Das Sichtfeld ist etwa 100 m breit.
Abb. 4. Markierung des eingezwängten Blocks von Abb. 3.
Abb. 5. Allochthoner Megablock (eingekringelt), vermutlich Malm-Kalkstein, südlich von Blesa.
Abb. 6. Detail des allothonen Megablocke von Abb. 5. Fotos S. Linneweber.